Jubiläumsausstellung ins Schramberger Schloss gewandert
Klosteranfänge in schwerer Zeit
Schramberg. Über die Weihnachtszeit bis zum Sonntag, 20. Januar 2008, ist die Jubiläumsausstellung zur Geschichte Heiligenbronns „Von der Quelle bewegt“ noch im Schramberger Schloss zu sehen. Das dortige Stadtmuseum zeigt die Heiligenbronner Schau zum 150-jährigen Klosterjubiläum zur Geschichte der Wallfahrt, des Klosters und seiner sozialen Einrichtungen noch einmal in komprimierter und von Historiker Ulrich Windhab neu zusammengestellter Form im Balkonzimmer und seinen Nebenräumen.
Kaufbrief von 1385 Ältestes Dokument
Ältestes Dokument ist der Kaufbrief des Bruders Konrad von 1385, in dem Heiligenbronn erstmals namentlich erwähnt ist („zum Heiligen Brunnen“), vom Grafen von Bissingen zur Verfügung gestellt, die einst im Schramberger Schloss residierten. Der Bogen reicht wiederum von der mittelalterlichen Wallfahrt über die Klostergründung, Schulen, Werkstätten und Landwirtschaft bis zur Gegenwart – sogar das Jubiläumsjahr wird schon thematisiert. Das Heiligenbronner und das Stadtmuseums-Team haben unter Regie Windhabs wiederum eine informative und übersichtliche Präsentation erarbeitet mit interessanten Szenerien.
Die Ausstellungseröffnung am 25. November im Foyer des Schlosses wurde musikalisch umrahmt von Manfred Hausmann aus Heiligenbronn mit Werken aus der Zeit des Klostergründers David Fuchs und der Familiengruppe Marienberg aus Sulgen, die Fischchen als Gemeinschaftssymbole verschenkte.
Oberbürgermeister Zinell begrüßte die zahlreichen Gäste und erinnerte an die Klosteranfänge in einer Zeit, als im Schwarzwald bittere Armut herrschte und David Fuchs und die Schwestern die Rettungsanstalt in Heiligenbronn gründeten, um der Verwahrlosung von Kindern vorzubeugen. Dieser geistlichen und sozialen Initiative seien die Schwestern bis heute treu geblieben. Wie Zinell ankündigte, „haben sich die Ausstellungsmacher einiges einfallen lassen, um Geschichte lebendig darzustellen“.
Generaloberin Schwester Judith Kaupp begrüßte für Kloster und Stiftung. Zwei neue Abgüsse des Sandsteinreliefs von 1623 in der Heiligenbronner Klosterfassade, Wahrzeichen der habsburgischen Herrschaft in der Raumschaft Schramberg, wurden an die Stadt Schramberg und Historiker Ulrich Windhab überreicht. Schwester Judith hoffte schließlich, dass die Quelle in Heiligenbronn als unterirdische „Pipeline“ nach Schramberg fließe und alle Besucher der Ausstellung erfrische, wofür die Schwestern mit einem Gnadenwassertransport auch sorgen.
Zur Einführung warfen Ulrich Windhab, Schwester Agnes Löber und Monika Schuhmacher ein paar Schlaglichter auf „Heiligenbronn damals und heute“ mit Texten zu Selbstverständnis und Strukturen vor 150 Jahren und heute.
Ewald Graf