Landesgartenschau in Schwenningen
Die Franziskanerinnen von Heiligenbronn gestalteten mit einer Andacht und einem Berufungsparcours erstmals während der Landesgartenschau in Villingen-Schwenningen einen besinnlichen Nachmittag auf dem Kirchenpavillon.
Katholische, evangelische und methodistische Kirche haben zusammen einen Uhrwerk-Pavillon unter dem Motto „Alles hat seine Zeit“ für die Landesgartenschau in der Uhrenstadt Schwenningen gebaut, in dem sich verschiedenste kirchliche Gruppierungen präsentieren.
Die Schwesterngemeinschaft von Heiligenbronn ist jeden Monat einmal jeweils am Freitagnachmittag präsent. Unter dem Leitspruch „Ich habe dich bei deinem Namen gerufen“ boten sie Aktionen und Besinnung rund um das Thema Berufung. Dabei eröffneten die Schwestern auch die Andachtsreihe „Atempause“, die während der Landesgartenschau jeden Werktag um 15 Uhr im Kirchenpavillon zum Innehalten einlädt, von einer Glocke vor dem Pavillon eingeläutet. Mit einigen neuen geistlichen Liedern zum Mitsingen und einer Meditation zum Psalm 139, aus dem einzelne Verse wiederholt werden konnten, wurden auch die Besucher der „Atempause“ mit einbezogen. Wer Näheres über seinen Namenspatron erfahren wollte, wurde von den Schwestern gründlich informiert. Zum Taufnamen gab es auch Mal- und Bastelangebote.
Die Schwestern boten Gespräche an, nahmen Gebetsanliegen aus einem „Kummerkasten“ mit und schenkten auch frisches Heiligenbronner Gnadenwasser aus, was allerdings aufgrund der Temperaturen weniger begehrt war.
Der Kirchenpavillon bietet den Besuchern von jung bis alt verschiedene Lebensstationen, vom Spielzelt für die Kleinen über einen Niederseilgarten bis zum Liegestuhl mit Blick zum jungen Neckar. Brennende Kerzen können die Besucher in einem Wasserbecken schwimmen lassen, einem der „Zahnräder“ des als Uhrwerk gestalteten Pavillons.
Die weiteren Auftritte des Klosters Heiligenbronn bei der Landesgartenschau folgen am 18. Juni, 16. Juli, 13. August und 17. September.
Text und Fotos: Ewald Graf
Zum Nachdenken
Könnte die Landesgartenschau 2010 in VS eine Möglichkeit bieten, Gott zu begegnen?
In der Bibel lesen wir:
Dann legte Gott, der Herr, in Eden, im Osten, einen Garten an und setzte dorthin den Menschen, den er geformt hatte. Gen 2,8
Der Garten Eden – das Paradies – von Gott geschaffen zur Freude des Menschen. Eine unbeschwerte, glückliche Zeit – bis zur Verführung durch die Schlange.
In seiner von Gott geschenkten Freiheit ging der Mensch so weit, dass er sein wollte wie Gott. Das brachte ihm die Trennung von Gott ein, ein verlorenes Paradies.
Das „Heimweh“ nach der Urbestimmung des Seins steckt tief in jedem Menschen.
Jesus, der neue Adam, wurde vom Vater auf unsere Erde gesandt. Er lehrte die Menschen, litt, starb und wurde auferweckt. So ist unsere Verbindung zu Gott dem Vater durch Jesus wieder hergestellt worden.
Jesus beruft auch heute Menschen, seinen Fußspuren zu folgen, die er auf Erden hinterlassen hat.
Vor seinem Abschied betete er für uns:
Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, damit sie eins sind wie wir; Aber jetzt gehe ich zu dir. Doch dies rede ich noch in der Welt, damit sie meine Freude in Fälle in sich haben. Joh 17, 11a. 13
Das war sein Wunsch für uns, und wir sollen es einander weitergeben, in jeder Situation, bei jeder Gelegenheit.
Wäre das nicht auch eine Möglichkeit auf der Landesgartenschau 2010 in VS, in diesem paradiesisch schönen „Eden“? Deshalb: Fahr mal hin!
Sr. M. Judith Kaupp
„Einmal wird der Himmel singen“ – Kloster mit Familienkreis auf der Landesgartenschau
Regnet es heute mittag oder regnet es nicht? Werden überhaupt Besucher kommen? Lohnt sich der Aufwand? Und dann spielt noch Deutschland zur selben Zeit bei der Fußballweltmeisterschaft?
So ähnlich werden sich manche Schwestern am Freitagmorgen (18.Juni) gefragt haben, als sie aus dem Fenster schauten und es kräftig regnete.
Die gute Nachricht vorab. Es wurde sogar ein ganz sonniger und schöner Nachmittag – eben erst ab 15 Uhr. Vom Familienkreis kamen fast alle und brachten eine gute Stimmung mit.
„Alles hat seine Stunde, alles hat seine Zeit“, lautete das erste Lied zur Einstimmung bei der Andacht. Zum Sonnengesang des Hl. Franziskus brachten die Familien konkrete Dankworte für die Schöpfung zum Ausdruck: „Danke für den Wind, der die Notenblätter wegweht“, „Danke für das Wasser, mit dem man Wasserbomben werfen kann“…
Der Sonnengesang von Angelo Branduardi wurde von der Band aufgeführt. Dazu hatte Ulrike Diehm aus Spaichingen die Choreographie des Tanzes vorbereitet.
Nach der Andacht strömten immer wieder Besucher herbei, als sie Musik hörten und jung und alt tanzen sah. Manche sah man die Hände und Füße im Takt bewegen. Es wurden Lieder aus der finnischen Messe aufgeführt mit Livemusik und Tanz.
So war es ein kurzweiliger und schöner Nachmittag auf der Landesgartenschau und die deutsche Niederlage rückte ganz in den Hintergrund.
„Herr, sei gelobt… “ – Kloster, Tanzkreis und Weggemeinschaft Heiligenbronn auf der Landesgartenschau
„Herr, sei gelobt…“ – so die Überschrift über die Aktion des Klosters Heiligenbronn zusammen mit dem Tanzkreis und der Weggemeinschaft Heiligenbronn auf der Landesgartenschau am Freitag, den 16. Juli.
Ausgestellt wurden Bilder, die der Förder- und Betreuungsbereich mit mehrfachbehinderten Bewohnern der stiftung st. franziskus heiligenbronn gemalt hatten. Es entstanden 7 Bilder zu den einzelnen Strophen des Sonnengesangs des hl. Franziskus.
Parallel dazu waren die Besucher eingeladen, die einzelnen Strophen des Sonnengesangst selbst zu gestalten. Nach und nach füllten sich die (vorher leeren) Leinwände mit Farben und Formen. Es entstanden bis 18 Uhr richtige Gemälde, die zusammen mit den andern Bildern in den Klostergängen aufgehängt und dort demnächst zu sehen sein werden.
In der „Atempause“ um 15 Uhr wurden die einzelnen Strophen des Sonnengesanges betrachtet in Wort, im Dank, in der Bitte, im Bild, sowie im Lied. Das gemeinsame Vater unser und das Segensgebet bildeten den Abschluss.
Danach war Zeit zum malen, ins Gespräch kommen, mittanzen, zuschauen, Wasser aus der Heiligenbronner Quelle trinken… Dieses Mal gab es einen „Kanisterverbrauchsrekord“, was bei dem heißen Wetter nicht weiter verwunderlich ist.
Der Tanzkreis Heiligenbronn bot Tänze zu den verschiedenen Strophen des Sonnengesanges an, die sie eigens für diesen Mittag vorbereitet hatten. So konnte, wer wollte, auch spontan mittanzen oder einfach nur zuschauen.
Die schöne Atmosphäre im Kirchenpavillon, „Bruder Sonne“ (ziemlich heiß), „Schwester Wasser“ (aus der Quelle) und „Bruder Wind“ (kam gegen später auch noch) trugen dazu bei, dass Schwestern mitsamt den Mitgliedern des Tanzkreises und der Weggemeinschaft zufrieden nach Hause fuhren.
Aus dem Gebetsschatz der Psalmen schöpfen – Kloster auf der Landesgartenschau
Am Freitag, den 13. August war das Kloster Heiligenbronn wieder auf der Landesgartenschau am Kirchenpavillon präsent.
Der Nachmittag stand unter der Überschrift: „Herr, Du hast uns zum Leben gerufen“ – aus dem Gebetsschatz der Psalmen schöpfen.
Die Besucher erwartete ein vielfältiges Angebot. So konnten sie sich über Psalmen ganz allgemein informieren, in verschiedenen Psalmenbüchern blättern, die Lieblingsverse der Schwestern lesen, ein Psalmwort mit auf den weiteren Weg nehmen oder auch Bilder zu einem vorgegebenen Psalmvers auszuwählen. Gelbe Punkte konnten verteilt werden für: „find ich gut“ und rote Punkte für „kann ich nicht viel damit anfangen“.
Eine kleine Ausstellung mit Bildern von gehörlosen Schülern der stiftung st. franziskus heiligenbronn zum Psalm 139 konnte in Ruhe betrachtet werden.
Es gab Lieder (zu Psalmen) zum Mitsingen oder einfach auch zum zuhören.
Und für alle Durstigen gab es wieder das frische Quellwasser aus Heiligenbronn.
Die „Atempause“ um 15 Uhr wurde mit Choralgesängen gestaltet (Lied und Psalm 139), wie sie die Schwestern täglich im Stundengebet singen. Einige Schwestern erzählten, weshalb ihnen die Psalmen wichtig sind: Sie verbinden sie mit den Menschen auf der ganzen Welt. Sie helfen, das Leben in seiner ganzen Bandbreite ins Wort zu bringen u.v.m.
Der Abschluss bildete eine moderne Vertonung zum Psalm 139, bevor jeder Besucher und jede Besucherin einen Psalmvers ziehen konnte.
Das Wetter lockte sicher aufgrund der Urlaubszeit viele Menschen herbei – auch wenn es zwischendurch eine kleine Erfrischung von oben gab.
„Herr, Du hast mich zum Leben gerufen“ – ein Wort, das an diesem Nachmittag erfahrbar wurde.
Musik, die Leib und Seele berührt
Ein voller Erfolg war der fünfte und damit letzte Auftritt der Schwestern aus Heiligenbronn am vergangenen Freitag auf der Landesgartenschau in Schwenningen. Von den Klängen der Trommeln und den Melodien des Blindenchores „InTakt“ angelockt, strömten an diesem Mittag über 550 Besucher in den Kirchenpavillon. Die Trommelgruppe der stiftung st.franziskus unter der Leitung von Gabriele Higler, mit ihren afrikanischen Rhythmen begeisterten die Gäste und lockten viele zum mitmachen. Die drei Auftritte des Blindenchores unter der Leitung von Georg Sprich berührten die Herzen und manchen Gästen hatten Tränen in die Augen bei dem Lied: „Ich trage einen Schatz in mir“ aus dem Musiktheater David Fuchs, in dem der Blindenchor 2007 bei der Uraufführung mitgewirkt hat. Begleitet wurden die Gesänge von der Klosterband, die auch die Andacht mitgestaltete.
Schon zu dieser „Atempause“ um 15 Uhr fanden sich über 100 Besucher ein. Wen lade ich zum Lob Gottes ein, war die Frage, auf die Aussagen kamen, wie: Sonne und Mond, Vögel am Himmel, Trommler und Sänger, blinde und taube Menschen.
Nach der Andacht nahmen einige Besucher die Gelegenheit wahr, selbst Klanghölzer zu basteln und zu verzieren – ein Angebot von Musiktherapeut Konrad Gießibl aus Heiligenbronn.
Ein insgesamt positives Fazit ziehen die Schwestern über ihre Präsenz in Schwenningen. Der Tenor der vielen Rückmeldungen von Besuchern und den ehrenamtlichen MitarbeiterInnen am Kirchpavillon lautet: „Die starke und doch unaufdringliche Präsenz der Schwestern ist wohltuend.“ Diese Präsenz in den letzten fünf Monaten zeigte die Verbundenheit vieler Gruppen mit dem Kloster. Im Juni war der Familienkreis mit dabei, der sich seit über 10 Jahren in Heiligenbronn trifft.
Im Juli war es die Weggemeinschaft, die die Spiritualität der Schwestern teilt und der Tanzkreis von Heiligenbronn (den es seit 12 Jahren gibt).
Jetzt im September beim letzten Auftritt war es Gruppen aus der stiftung st. franziskus heiligenbronn. An diesem Trefren wurde gerade diese Verbundenheit zwischen stiftung und Kloster zum Ausdruck gebracht.